Vinyl-Kork: der wärmste Vinylboden oder irreführend beworben?

Unsere Kunden haben uns gefragt, wo der Unterschied zwischen Vinylkork und Vinylboden liegt. Preislich kann der Unterschied bis zu 10-20 Euro pro Quadratmeter betragen, aber in Bezug auf die Benutzererfahrung sind sie fast identisch: beide haben eine Polyurethan (PUR) Oberfläche. Deshalb auch der Name: Vinyl. Es gibt jedoch Unterschiede in der Struktur unter der Oberfläche. Oftmals sind Vinylkorkböden deutlich teurere Optionen, obwohl sie technisch gesehen sogar schlechter sein können. Dies ist einer der Gründe, warum wir keine Vinylkorkböden in unser Sortiment aufgenommen haben, da sie aufgrund eines Hauptgrundes häufig hohe Reklamationsraten aufweisen: Sie haben einen 9-11 mm dicken HDF-Kern, wie er bei Laminatböden der vorherigen Generation üblich war. Vinylkorkböden werden als warme Böden wahrgenommen, und diese Behauptung ist durchaus richtig, wenn man den Boden mit Laminat vergleicht.

Bei Vinylplanken und Vinylkork handelt es sich hingegen um eine Weiterentwicklung der Bodentechnologie: Vinylplanken sind Böden der neuen Generation, bei denen keine typischen Feuchtigkeits- und Akustikprobleme auftreten, wie sie für Vinylkorkböden charakteristisch sind. Dies werden wir im Folgenden genauer untersuchen.

Bild: Links ein Vinylkorkboden mit HDF-Kern, 10 mm stark. Rechts eine Vinylplanke der neuen Generation mit SPC-Kern, 4 mm stark.

Trägerplatte, Feuchtigkeitsbeständigkeit

Vinylkorkboden: Typischerweise befindet sich unter der Polyurethan-Oberflächenschicht eine HDF-Trägerplatte (High-Density Fiberboard), eine sehr dichte Holzfaserplatte, bei deren Herstellung Formaldehydharz als Bindemittel verwendet wird. HDF-Trägerplatten werden bereits seit langer Zeit eingesetzt, und viele erinnern sich vielleicht an die vor über 10 Jahren in Finnland beliebten Laminatböden, bei denen ebenfalls HDF-Trägerplatten zum Einsatz kamen. Nur die Oberfläche ist anders.

Beim Sägen von Vinylkorkböden mit HDF-Trägerplatte sollte darauf geachtet werden, dass Staub entstehen kann, und entsprechende Atemschutzmaßnahmen, insbesondere für Allergiker, sind aufgrund des enthaltenen Formaldehydharzes ratsam. Formaldehydharz wird bei der Herstellung von HDF-Trägerplatten verwendet, und umgangssprachlich handelt es sich dabei um Leim oder Bindemittel.

Sowohl die HDF-Trägerplatte als auch die darin enthaltene Korkschicht sind in Bezug auf Feuchtigkeitsbeständigkeit anspruchslos, da sie bei Wassereinwirkung vor allem an den Fugen Feuchtigkeit aufnehmen. Dies ist für alle holzbasierten Materialien typisch. Aufgrund dieser Eigenschaft kann Vinylkorkboden heutzutage nicht mehr für Flure oder Küchen empfohlen werden. Dies ist der Hauptgrund, warum Vinylkorkböden mit HDF-Träger und Laminatböden an den Fugen aufquellen und unansehnlich werden, wenn Feuchtigkeit eindringt. Herstellergarantien decken keine Probleme aufgrund von Feuchtigkeit, die in die Fugen gelangt.

Vinylboden von Nordic Floors: Der Boden besteht aus PVC und Glasfaser (PVC-Träger) oder einer Mischung aus PVC und Kalkstein (SPC-Träger, Stone Plastic Composite), der mit moderner, neuer Technologie hergestellt wird und gegenüber Vinylkork überlegen ist. Er ist dünner als ein Vinylkorkboden, aber aufgrund seiner dichten und harten Struktur wesentlich stoßfester. Unsere PVC-Trägerböden sind frei von Phthalaten, und sie emittieren keine Formaldehyddämpfe. Aus diesem Grund sind sie eine ausgezeichnete Wahl für Allergiker und all jene, die die Innenraumluftqualität schätzen. Zudem sind sie hygienisch und sicher, da das Material das Wachstum von Bakterien und Pilzen nicht begünstigt. Die Zusammensetzung der Composite-Trägerböden besteht aus PVC und Kalkstein, und sie werden durch Schneiden und Brechen mit einem Messer bearbeitet. Sie sind leicht zu verarbeiten, einfach zu installieren und erzeugen beim Schneiden keinen Staub. Wenn Sie nach einem Vinylboden suchen, stellen Sie sicher, dass Ihr neuer Boden einen Träger aus neuer Generation PVC oder SPC aufweist. Auf diese Weise entscheiden Sie sich für eine nachhaltige, hochwertige und sichere Option anstelle veralteter Technologie. Außerdem sind Bodendielen mit neuer Technologie nicht teurer als Vinylkorkböden - ganz im Gegenteil.

Dank des neuen Trägers ist Wasser für PVC-/SPC-Composite-Böden kein Problem, weshalb sie sich hervorragend für Bereiche in der Nähe von Wasserquellen wie Küchen eignen. Wir empfehlen jedoch, den Boden trocken zu halten, da er nicht für die Installation in Nassräumen oder im Freien vorgesehen ist. Der Boden ist jedoch ausgezeichnet für den Einsatz in öffentlichen Räumen wie Büros und Geschäften geeignet, in denen im Winter Schnee mit den Schuhen hereingetragen wird.

Bild: Die Verbindungselemente und der Träger eines Vinylbodens mit Composite-Träger sind feuchtigkeitsbeständiger als die eines Vinylkorkbodens mit HDF-Träger. Auf dem Bild sehen Sie das Schnappverbindungsdesign, das einfach und schnell zu installieren ist.

Feuchtigkeitstest

Wir haben den neuen Vinylboden aus unserer Kollektion für 18,90 €/m2 sowie den hochwertigen 39,90 €/m2 Vinylkorkboden einem Feuchtigkeitstest unterzogen. Wir legten die Musterstücke der Böden für 4 Stunden ins Wasser. Das Ergebnis war, dass der Vinylkorkboden erheblich Feuchtigkeit aufgenommen hat und der 10 mm dicke Träger auf 12 mm angeschwollen ist. Die Oberfläche begann sich zu wellen, was bedeutet, dass der Träger seine Form geändert hat. Die Form hat sich nach dem Trocknen nicht vollständig erholt, aber die Garantie für Vinylkork deckt diesen Fehler nicht ab, da er als ""Benutzerfehler"" betrachtet wird. Wir alle wissen, dass Wasser in der Diele von Winterstiefeln oder in der Küche in der Nähe einer Wasserquelle ganz normal ist und kein Benutzerfehler.

Unser Vinylboden mit PVC-Träger hingegen hat den Test mühelos bestanden. Selbst an den Rändern hat sich die Polyurethan-Oberfläche nicht gelöst, sodass die Befestigung mit dem PVC-Verbundträger einwandfrei erhalten blieb. Aus diesem Grund sollte für gewerbliche Räume nichts anderes als ein Boden mit PVC-Verbundträger gewählt werden.

Bild: Der Vinylboden der neuen Generation von Nordic Floors (oben) und der Vinylkorkboden der vorherigen Generation mit HDF-Träger (unten) nach dem Feuchtigkeitstest. Das Ergebnis: Der Vinylkorkboden schwoll um 20 % an und die Vinyloberfläche wellte sich. In der Küche kann der Vinylkorkboden bereits nach wenigen Jahren aufgrund der Feuchtigkeitsbelastung der Fugen in schlechtem Zustand sein.

Wie realistisch ist der Feuchtigkeitstest? Nur selten kommt ein Boden tatsächlich mit Wasser in Berührung, daher ist unser Beispiel natürlich übertrieben. Dennoch tritt im normalen Gebrauch im Laufe der Jahre Feuchtigkeitsbelastung in vielen verschiedenen Situationen auf. Das normale Wischen der Böden mit einem feuchten Tuch verursacht Feuchtigkeitsbelastung in den Fugen. Ebenso fliegen in der Küche Spritzer in der Nähe der Wasserquelle herum, Kinder verschütten Wasser und Saft auf den Boden, es kann Regen durch das Fenster hereinkommen, Haustiere wie Hunde verteilen Wasser um ihren Wassernapf herum, durch ein Dampfbügeleisen kann Wasser auf den Boden tropfen, in der Nähe der Badezimmer-/Saunatür wird mit nassen Füßen gelaufen, und in der Schmutzfangzone bringen Schuhe Schnee und Feuchtigkeit herein. Feuchtigkeitsbelastung kommt also von überall.

Jeder, der zuvor einen Laminatboden oder einen Vinylkorkboden mit HDF-Träger hatte, weiß, dass die Fugen immer der schwächste Punkt eines HDF-Trägerbodens sind. Wenn Feuchtigkeit im Laufe der Jahre durch die Fuge in den Träger eindringt, schwillt dieser an der Stelle der Fugen an, und die Oberfläche des Bodens wölbt sich nach oben. Die Hersteller gewähren in der Regel keine Garantie für das Anschwellen der Fugen bei Böden mit HDF-Träger, so dass der Kunde in diesem Fall in der Regel auf den Kosten sitzen bleibt.

Die Fugen sind der schwächste Punkt in einem Boden mit HDF-Träger, und das ist der Hauptgrund, warum wir in unserem Sortiment keine Böden mit HDF-Träger von Vinylbodenherstellern aufnehmen. In der Bodenbelagsbranche wissen Installateure, Händler und Hersteller, dass die meisten Reklamationen bei diesen Böden auftreten, und die Garantie deckt die durch Feuchtigkeit verursachten Probleme in der Regel nicht ab, was unserer Meinung nach nicht im Interesse des Verbrauchers ist. Wir liefern unsere eigenen Vinylböden in mehrere große Gemeindeapartments, in denen aus diesem Grund nur Vinylböden der neuen Generation akzeptiert werden.

Fußbodenwärme und isolierende Eigenschaften von Kork

Viele Hersteller und Verkäufer bewerben Vinylkorkböden als warme Option. Die Begründung bezieht sich oft auf die Behauptung, dass die Korkschicht ""isoliert"". Tatsächlich ist Vinylkork genauso warm wie jeder andere Vinylboden, da das Oberflächenmaterial von Vinylböden in der Regel dasselbe ist: Polyurethan (PUR).

In einem Vinylkorkboden sind normalerweise 1-2 Korkschichten in den integrierten HDF-Träger eingebaut. Die Hauptfunktion des Korks besteht darin, als Trittschalldämmung für die Dielen zu dienen, also als integriertes Unterlagenmaterial. Ein Vinylkorkboden erfordert daher keine zusätzliche Unterlage bei der Installation. Allerdings ist Kork als Trittschalldämmung nicht wesentlich besser und hat keine isolierenden Eigenschaften, die sich in der Nutzung bemerkbar machen würden. Die Struktur ähnelt stark den Vinylböden aus unserer SilentTECH-Kollektion, bei denen eine schalldämpfende Schaumstoffunterlage in die Bodenplatte integriert ist. Im Gegensatz zu Kork ist Schaumstoff 100 % wasserbeständig und quillt nicht auf. Aus diesem Grund sollte man SilentTECH-Vinylböden in Betracht ziehen, da sie die Kosten für den Kauf einer zusätzlichen Unterlage sparen und bei der Installation keine separate Unterlage unter den Boden geschnitten werden muss.

Ein Boden mit HDF-Träger ist oft mehr als doppelt so dick wie Vinylkork, daher kann ein HDF-Trägerboden etwas mehr klappern. Unter den PVC- und SPC-Verbundwerkstoffträgerböden von Vinylbodenladen wird eine Unterlage installiert, die als Trittschalldämmung dient. Beide Böden sind dank ihrer Unterlage angenehm zu begehen, da sie unter Druck leicht nachgeben und sich wieder erholen. Die Hauptfunktion der Unterlage besteht neben der Schalldämmung darin, kleine Unebenheiten auf der darunter liegenden Oberfläche auszugleichen, um die Verbindung der Dielen zu schützen.

Welcher Vinylboden ist der wärmste?

Da die Oberflächenmaterialien bei Böden gleich sind, ist es wichtig zu bedenken, dass die Wärmeleitfähigkeit des Oberflächenmaterials auf den Eigenschaften des verwendeten Materials basiert. Zum Beispiel fühlt sich ein Fliesenboden oft kalt unter den Füßen an, da Fliesen als Material die Wärme effizient an die Haut weiterleiten. Die Temperatur der Fliesen, wenn sie mit einem Thermometer gemessen wird, ist nicht anders als die von Vinyl-Dielen oder Vinylkork. Sie fühlen sich nur kälter an, weil sie die Wärme besser leiten. Jeder, der ohne Toilettensitz direkt auf der Toilette im Dunkeln saß, weiß das sehr gut. Brrr..!!

Da die Oberflächenmaterialien bei Vinylböden gleich sind, ist auch die Wärmeleitfähigkeit und das Gefühl unter den nackten Fußsohlen identisch. Wir haben zahlreiche Blindtests mit Menschen durchgeführt, bei denen wir ihnen die Möglichkeit gegeben haben, die Oberflächentemperatur des Bodens barfuß oder mit der Hand zu spüren. Wenn Sie es nicht glauben, bestellen Sie kostenlose Musterstücke und probieren Sie es selbst aus - wir behaupten, dass Sie keinen Unterschied zwischen Vinyl-Dielen und Vinylkorkboden bemerken werden. Keiner unserer Kunden, die an Blindtests teilgenommen haben, hat Unterschiede in der Temperatur zwischen Vinylkork und Vinyl-Dielen bemerkt.

Die Stille und Akustik des Bodens

Wir haben einen Schalltest mit dem hochwertigen Vinylkork eines Mitbewerbers durchgeführt, der 39,90 €/m2 kostet, und mit unserem Basisprodukt, das 18,90 €/m2 kostet. Hören Sie sich unten das Ergebnis unseres Tests an und entscheiden Sie selbst, welche Option leiser ist:

https://www.youtube.com/watch?v=oBjzYT2J_rE

Zusammenfassung

Vinylkorkboden:

+Kein separater Unterboden bei der Installation erforderlich
+Warme Oberfläche dank Polyurethan-Oberfläche
+Geringe Stoßfestigkeit aufgrund des weicheren Kerns: HDF- und Korkkern ermöglichen, dass Stöße leichter in die Oberfläche eindringen können

-Preis (oft 10-20 €/m² teurer)
-Verwendung von Formaldehydharz im HDF-Kern, Staubentwicklung beim Schneiden
-Geringe Feuchtigkeitsbeständigkeit des HDF-Kerns, Feuchtigkeitsbelastung der Fugen schwach
-Aufgrund des Holzanteils und der Dicke etwas lauter

Vinylboden von Nordic Floors:

+Preis
+Warme Oberfläche dank Polyurethan-Oberfläche
+Ausgezeichnete Stoßfestigkeit aufgrund des dichteren Kerns aus PVC-Verbundmaterial: Die dichte und harte Struktur des PVC-Verbundkerns erschwert das Eindringen von Stößen von der Oberfläche bis in den Kern, wodurch die Oberfläche selbst bei starker Belastung besser bleibt als bei Laminatböden, die für ihre Haltbarkeit bekannt sind (siehe unseren Vergleich und die Bilder von Hammerschlägen: Laminat vs. Vinyl)
+Staubfreie Installation, geeignet für Allergiker: Kein Formaldehyd oder Phthalate
+Feuchtigkeitsbeständigkeit des Verbundkerns, geeignet für Küchen und Eingangsbereiche, öffentliche Bereiche wie Büros und Geschäfte
+Etwas leiser als Vinylkorkboden, da der Kern dichter und dünner ist und daher weniger "klappert"

-Der Preis beinhaltet keinen Unterboden, der separat erworben werden muss (ca. 4,90 €/m²). Hinweis: In unseren SilentTECH-Vinylböden ist eine integrierte Trittschalldämmung enthalten, sodass Sie beim Kauf von SilentTECH-Vinylboden den Preis für den Unterboden sparen.

Glauben Sie uns nicht einfach, bestellen Sie kostenlose Muster und machen Sie zu Hause den Test mit Mustern verschiedener Hersteller und Bodentechnologien.